Wie bist du damals auf das Trainerprogramm aufmerksam geworden und wann hast du daran teilgenommen?
Ein paar engagierte BCPro’ler haben mich schon früh auf die BDSU-TrainerAkademie (TA) und deren Ausbildung zum Trainer aufmerksam gemacht. Doch durch viel interne Arbeit, etliche Schulungen, Ressortleitungsposten und aufgrund zahlreicher spannender Projekte habe ich leider erst nach 2-3 Jahren den Weg zum Dachverband, dem BDSU, gefunden. Die Trainerausbildung dort war ein Schlüsselerlebnis für den weiteren Werdegang meiner Karriere. Nach dem TtT (Train-The-Trainer) der TrainerAkademie war ich von der Idee der Wissensweitergabe so begeistert, dass ich mich direkt als Leiter der TA beworben habe und danach 1 Jahr lang in 2014 erfolgreich das Team von 4 Projektmanagern und über 120 Trainern nebenberuflich deutschlandweit leitete als eine Art Vorstandspostenrolle. Gemeinsam mit meinem Team habe ich das Konzept der TA überarbeitet, strategisch einige Dinge umstrukturiert und die TA sowohl im BDSU, als auch in den JE’s wieder präsenter werden lassen und die Bewerbungszahlen für das TtT mehr als verdreifacht.
Wie hat dir das Gelernte auf deinem Berufsweg weitergeholfen?
Natürlich habe ich mich in den Jahren nach der Trainerausbildung in diesem Bereich stark weiterentwickelt und eine große Anzahl an Weiterbildungen und Zertifizierungen unterschiedlichster Art gemacht, u.a. zu den Themen Kommunikation, Psychologie und Training. Dennoch liegen die Grundbausteine meines Trainingswissens in den Zeiten der ersten entzündeten Funken beim TtT. Ebenso arbeite ich mit einigen Trainern und Ausbildern von damals noch eng zusammen.
Viele kennen selbst als sogenannte Trainer den feinen Unterschied zwischen Trainings, Schulungen, usw. gar nicht und werfen gerne alles in einen Topf. Schlimmer noch! Sie unterschätzen Weiterbildung generell, weil diese in den meisten Unternehmen gleichgesetzt wird mit fachlicher Druckbetankung auf 200 Slides in 3 Stunden und anschließenden Tests zur Wissensüberprüfung. Doch wirkliche Entwicklung hat weniger mit gepresstem Inhalt an sich zu tun, als vielmehr mit dem, was man damit macht. Jetzt befinden wir uns im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung!
Mit der Digitalisierung werden wir mit Informationen nur so überschüttet, sodass ein klarer Fokus schwer zu halten oder zu finden ist. Das hat enorme Auswirkungen auf Businessprozesse und Kommunikation in Unternehmen – gleich welcher Größe. Und mit fundiertem Wissen über die menschliche Psyche, wie, warum und wann wir gut lernen,
können viele Probleme schneller und effizienter gelöst werden. Denn auf der Suche nach Ursachen für auftretende Probleme im Beratungsalltag landet man immer wieder an dem Kernelement: Dem Menschen. Und wenn man verstanden hat, wie der funktioniert… Dann hat man gute Chancen dem Kunden einen wirklichen Mehrwert zu bieten.
Welche Vorteile hat dir die Trainerausbildung bei deinen Bewerbungen gebracht? Kannst du uns hierzu von deinen Erfahrungen berichten?
Wie bei vielen Dingen ist hier die Antwort: Es kommt ganz darauf an… Wenn man sich im Trainings-, Psychologie-, HR-Entwicklungs- oder Sozial-Umfeld entwickeln möchte, sind Trainer- oder Kommunikationsausbildungen sicherlich relevanter als im Consultingbereich. Es geht im Grunde immer darum, Relevanz zu schaffen, für einen Kunden, für einen Arbeitgeber oder für seine Mitarbeiter. Wie sehr eine Trainerausbildung also die Karriere fördert, hängt wohl zu 80-90% davon ab, in welchem Bereich man unterwegs ist.
Hin und wieder trifft man allerdings auch Gleichgesinnte im Beratungsumfeld, dann ist das Eis natürlich schnell gebrochen. Denn wie immer kaufen wir eigentlich auf der Beziehungsebene, und am liebsten mit einer großen Portion Emotion. Wer erfolgreich im Sales arbeitet, der kennt diesen Hebel sicherlich auch. Damit habe ich schon einige Deals geschlossen, und das völlig ohne detailliert über fachliche Kompetenzen zu sprechen. Also ob Bewerbung, Pitch, Verkaufsgespräche, Investorenmeeting oder der Vorschlag an die Freundin doch heute in den Club zu gehen mit Freunden anstatt zuhause zu bleiben… Überall muss ich etwas verkaufen, und im Bewerbungsgespräch bin ich selbst das Produkt.
Etwas inhaltliches kann man wohl abschließend noch zu einer Trainer oder vergleichbaren Ausbildung sagen. Dabei ist es im Grunde auch egal, ob es ein Bewerbungsgespräch, eine Präsentation vor Publikum oder eine Diskussion mit dem Partner ist. Programme zur Persönlichkeitsentwicklung, und das sind viele Trainerausbildungen auch wenn man gute Lehrtrainer hat, sorgen dafür, dass eine Kernkompetenz entwickelt wird, nämlich die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren. Das ermöglicht dann auch eine wertschätzendere Art, mit sich selbst und seinem Gegenüber umzugehen. Wenn man darin geübt ist, stellt man bald fest, dass es durchaus möglich ist sein Verhalten, die eigene Körpersprache und damit die Wirkung auf den Anderen noch während des Gespräches zu beeinflussen und damit das Ende eines Gespräches zu verändern, z.B. das der Bewerbung.
Wem würdest du solch eine Ausbildung weiterempfehlen und was würdest Du Interessenten mit auf den Weg geben?
Mit einem wertschätzenden Gedanken im Geiste müsste man eigentlich jedem empfehlen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Trainerausbildung der BDSU TA ist dabei eine sehr kostengünstige Möglichkeit, erste Erfahrungen mit dem Thema zu machen und zu schauen, ob man Spaß daran hat. Dabei kann es auch gerne die Ausbildung von bonding, Marketteam oder eines anderen VDSI-Mitglieds sein. Am Ende, dem Konzept der TA sei Dank, dürft ihr dann auch im BDSU als Trainer der TA aktiv werden.
Wenn man die Kosten von wenigen Hundert Euro gegen eine vergleichbare Ausbildung auf dem Markt über mehrere tausend Euro gegenrechnet, wird schnell klar, was jeder aus so einer Ausbildung ziehen kann, der Zugang zu einer solchen Weiterbildung hat. Ich habe mittlerweile schon so viele junge Berater kennengelernt, zu vielen Themen trainiert, dass ich eine Menge Veränderung beobachten konnte. Ich habe schon mehrfach junge Vorstände oder Abteilungsleiter der studentischen Beratungen in Führungskräftetrainings trainiert oder als Moderator begleitet, dass ich ohne Probleme behaupten kann, dass Potenzial in Jedem von uns steckt. Doch jedem sollte klar sein, dass die Schritte nacheinander gegangen werden müssen. Eine TrainerAUSbildung macht noch keinen guten Trainer, keinen verständnisvollen Projektleiter oder wertschätzenden Vorstand. Aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Zusätzlich zum Erfolg ist Praxis nötig und viel, viel weiteres Wissen über unbewusste Prozesse, neurologische Verhaltensmuster und Möglichkeiten diese im Veränderungsprozess positiv zu beeinflussen.
Und da auch ausgebildete Trainer und gute Berater immer wieder Fortbildungen machen und sich ständig weiterentwickeln, wurden wir vor etwas über 1 Jahr gefragt, ob es nicht möglich wäre eine Art Deep-Dive-Crash-Kurs-Ausbildung als Fortführung des TtT anzubieten. Daraus ist ein langfristiges und umfangreiches Trainingsprogramm für Young Professionals zu Kommunikationstechniken, Trainingsdidaktik, NLP, Körpersprache, Konfliktmanagement, Problemlösungskompetenz und weiteren Themen entstanden, das z.B. für studentische Berater ein nächster Schritt sein könnte, oder auch der erste.
Was ich aber bereits schon zu Unizeiten immer gerne gesagt habe, kann ich gerne allen Interessenten mit auf den Weg geben. Es war im Grunde meine Kernaussage bei Vorlesungsbesuchen, sowie im gesamten Recruiting als Ressortleiter HR:
Es ist eigentlich fast egal, WAS ihr macht, nur wichtig DASS ihr etwas macht. Im besten Fall hebt euch das von der grauen Masse ab. Und wenn ihr dabei noch etwas findet, das euch großen Spaß macht, dann seid ihr definitiv auf dem richtigen Weg, dann bleibt dabei… und macht weiter damit!